Ulmer lassen Tradition aufleben

Heute wird bei der Villa Bauhöfer ein Mai- und Zunftbaum aufgestellt und dann zünftig gefeiert

von Peter Meier in der Acher-Rench-Zeitung 30. April 2011

Wenn heute um 18 Uhr zum fünften Mal auf dem Platz vor der Villa der Brauerei Bauhöfer in Ulm ein Maibaum aufgestellt wird, ist dieser erstmals mit den Wappen von 15 Zünften geziert, zusätzlich mit dem Ortswappen und einem Emblem der Handwerkskammer. Über allem prangt als Überschrift und Motto eine Tafel mit der Aufschrift "Das Handwerk - die Wirtschaftsmacht von nebenan". Mit den Zunftwappen wird an die Tradition angeknüpft, nach der Maibäume früher mit den Symbolen der Zünfte der Handwerksberufe geschmückt wurden, die im Ort vertreten waren.

Als vor fünf Jahren erstmals wieder ein Maibaum im Bierdorf aufgestellt wurde, war das eine spontane Idee des Jägerstammtisches. Ziel der Jäger war es damals, ihrem Jagdfreund Eddy Baier, Gastwirt im örtlichen Braustübl, eine Freude zu machen. Deshalb wurde der Maibaum auch auf dem kleinen öffentlichen Platz vor der Villa in die Senkrechte gebracht. Eddy Baier bewirtete danach im Rahmen eines Festes die fleißigen Helfer.

Aktive Floriansjünger

Im Rahmen der Vorbereitungen auf den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" griff dann die Gemeinde unter Ortsvorsteher Peter Spraul diese Idee ein Jahr später auf. Ausgesucht und gefällt wurde der Maibaum seither von der Altersabteilung der Feuerwehr unter sachkundiger Leitung von Konrad Schindler und Konrad Kammerer - die Frauen der Alterskameraden sorgten für den Baumschmuck.

Wurde der Baum anfangs von Werner Hund aus Haslach mit seinen Spezialfahrzeugen aufgestellt, übernahm diese Aufgabe in den folgenden Jahren Frank Sutterer mit seiner Baufirma.

Damit ließen die Ulmer die Tradition des Maibaumstellens wieder aufleben. Ein weiterer Schritt war die Erweiterung zum Zunftbaum. "Den Gedanken hatten wir schon, es fehlte noch die Umsetzung", so Gustl Bauhöfer, als er am Donnerstagnachmittag gemeinsam mit Paul Baier (Präsident der Handwerkskammer), Frank Sutterer und Ortsvorsteher Roland Boldt den Zunftbaum erstmals präsentierte. Die Umsetzung geschah ganz spontan. Als Paul Baier aus Anlass seiner Ernennung zum Handwerkskammer-Chef vor einem Jahr ebenfalls ein Maien gestellt wurde, kam die Idee mit den Zunftwappen zur Sprache.

Der Ulmer Unternehmer griff sie sofort auf und sagte zu, die Konstruktion aus Aluminium mit Wappenschildern und Tafeln bereitzustellen. Die 15 Zunftwappen wurden herausgesucht oder auch entworfen - unter anderem für Steinmetz und Friseur, Maler und Gastronomie, auch Landwirt, Schreiner, Schlosser, Metzger, Schneider, Bäcker, Zimmermann sowie Landmaschinen und Kfz-Mechaniker sind vertreten.

Bemalt und ansprechend bunt gestaltet wurden Wappen und Schilder von den beiden Malern Franz und Rainer Schott - und damit war das Gemeinschaftswerk vollendet.

Wie Ortsvorsteher Roland Boldt am Donnerstag berichtete, wird der Maibaum am heutigen Vormittag geschlagen und geschält, zuständig dafür ist wieder die Altersmannschaft der Feuerwehr. Von den Frauen geschmückt, wird der Baum im Rahmen eines Festes ab 18 Uhr aufgestellt - vor der Villa Bauhöfer. Für die zünftige Begleitmusik sorgen die Aktiven des Musikvereins unter Leitung von Leo Kammerer. Sobald Frank Sutterer mit seinem Team den Baum in der Senkrechte hat, wird Gustl Bauhöfer ein Fass Bier anstechen.

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